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Mariä Empfängnis

Dieser Tag, dessen offizieller Name "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" lautet, ist ein besonderer Tag im katholischen Glauben. Der Name klingt etwas verwirrend und so verwundert es nicht, dass viele Menschen der Meinung sind, Maria habe am 8. Dezember Jesus empfangen und sich die nur 16 Tage bis zu seiner Geburt - wie so häufig im Christentum - mit einem Wunder erklären. Eigentlich wird an diesem Tag jedoch nicht Marias Empfängnis von Jesus, sondern die Empfängnis von Marias Mutter Anna gefeiert.

Im 7. Jahrhundert beging man im Osten am 9. Dezember das Fest unter dem wesentlich einleuchtenderen Namen "Empfängnis der Heiligen Anna". 1476 übernahm Papst Sixtus IV. jenes Fest, aber verlieh ihm den Namen "Empfängnis der unbefleckten Jungfrau Maria".
1708 wurde es für die gesamte Kirche umbenannt in "Mariä Empfängnis". 1854 verkündete Papst Pius IX. das Dogma (kirchlicher Glaubenssatz), dass Maria von jedem Makel der Erbsünde bewahrt geblieben wäre (unbefleckte Empfängnis). Diese Meinung wurde allerdings auch schon vor dem Mittelalter  vertreten.

Ein alter Brauch ist es, dass an diesem Frauentag die Frauen nicht arbeiten durften. Wer es dennoch tat, dem erschien die "weiße Frau", um ihn davon abzuhalten. 

Im Brauchtum ist dieser Tag auch der Beginn zur Weihnachtsback-Saison. Die Frauen des Hauses waren im Stress, da sie mit dem Backen von allerlei Leckerem wie Früchtebroten, Vanillekipferln, Rumkugeln etc. bis zum 12. Dezember fertig sein mussten. Denn das alte Brauchtum verlangte, dass von hier an bis Weihnachten nichts mehr gebacken werden durfte.

  
   

         

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